Logo Dwarf

Rügen, Trindade, Maupihaa, Oakisland und die Kokosinsel

Schiff_01

Lesetipp: Insel kaufen – Schatz behalten?

Die Schatzinseln sind über den ganzen Erdball verstreut. Man findet sie vor allem überall dort, wo Piraten und Freibeuter lebten. Zu den wenigsten Schatzinseln existieren so detailliere Landkarten, wie zu dem literarischen Piratenschatz aus Stevensons „Die Schatzinsel“, die vor markanten Punkten wie “Skeleton Island” oder “Spye Glass Hill“ nur so strotzen. Dagegen sind die echten Schatzinseln dieser Welt meist die Heimat endloser Legenden – hieb- und stichfeste Fakten sind relativ selten. Aber wer die ebenso seltenen wie geheimnisvollen Anhaltspunkte als nützliche Chancen sieht, sollte letztendlich einen Spaten nicht vergessen.

Die berühmteste Schatzinsel der Welt
24 Quadratkilometer groß ist die heute unbewohnte Kokos-Insel vor der pazifischen Küste Costa Ricas. Über das kleine Eiland vor Mittelamerika existieren jede Menge Spekulationen und Gerüchte, was hier einst vergrabene Schätze betrifft. Nachgewiesen ist, dass der englische Weltumsegler und Freibeuter William Dampier 1684 auf der Kokos-Insel war, um Teile seiner erbeuteten Schätze zu verstecken. Auch Schätze der Freibeuter Benito Bonito, Edward Davis und Henry Morgan sollen auf der Insel vergraben sein. Dazu gehört unter anderem der weltberühmte Kirchenschatz von Lima. Markant sind die steilen Riffs, der 634 m hohe Berg Cerro Iglesias und Zufahrten über die Chatham-Bucht (Bahía Chatham) und die Wafer-Bucht (Bahía Wafer). Von diesen Buchten aus führen breite Täler ins Innere dieser Insel, die ihrer hohen Schatzdichte wegen als berühmteste Schatzinsel der Welt gilt.

Oak Island mit dem Money Pit
Eine wohl gleich hohe Schatzdichte gibt es auf Oak Island vor der kanadischen Küste Nova Scotias, wo die Schätze der berühmten Freibeuter Captain Kidd und Francis Drake liegen sollen. Dazu kommen die britische Kriegskasse aus den amerikanischen Unabhängigkeitskriegen, der Schatz der Tempelritter sowie verloren gegangene Manuskripte des britischen Wissenschaftlers Francis Bacon. Oak Island ist lediglich 27 Hektar groß – allerdings verhindern tiefe Sümpfe und jede Menge unsichere Untergründe Grabungsfortschritte, von einigen freigelegten Schieferplatten einmal abgesehen. Sie lassen diverse Schätze in den Untergründen vermuten, die bis dato auf ihre Entdeckung warten. Topografisches Merkmal und gleichzeitig berühmtestes Loch auf Oak Island ist der “Money Pit“, wo die Anzahl der vermuteten Schätze inzwischen von der Anzahl ergebnisloser Grabungen übertroffen wird.

Der Schatz des Grafen Luckner
Maupihaa ist das südlichste Atoll der berühmten „Inseln unter dem Wind“ mit der kleinen Landfläche von nur 2,6 Quadratkilometern, die vollständig von Saumriffs umgeben ist. In der Zeit des Ersten Weltkriegs war auf Maupihaa die „Seeadler“ des berühmten Grafen Luckner gestrandet, der hier anschließend gemeinsam mit seiner Mannschaft und mit einigen Gefangenen Monate verbrachte. Später kam Luckner auf die Fidschi-Inseln, wo er gefangen genommen wurde, wogegen Teile der alten „Seeadler“-Besatzung einen vorbeifahrenden Schoner kaperten, der seinerseits an den Klippen der Osterinsel zerschellte. Die Odyssee der Männer endete erst in Chile, wohin sie verbracht und bis Kriegsende festgesetzt worden waren. Graf Luckner soll auf Kaperfahrt im südlichen Pazifik einen gewaltigen Goldschatz erbeutet haben, der auf Maupihaa vergraben liegt.

Störtebekers Gold auf Rügen
Weit weniger exotisch ist die Ostseeinsel Rügen. Aber wozu in die Ferne schweifen, wenn Schätze so nah liegen? Genauer handelt es sich um den zweiten Teil des Störtebeker-Schatzes, der im Gegensatz zu dem in den Masten seines Schiffs „Roter Teufel“ aufgefundenen Teils bis heute verschollen ist. Vermutet wird der Schatz des Klaus Störtebeker unterhalb von Rügens Kreidefelsen, die die wohl markantesten topografischen Merkmale der Insel Rügen sind. Der Seeräuber hatte hier schließlich eine seiner Operationsbasen, wo er seine Raubzüge plante. Dass die erfolgreich waren, steht zu vermuten: Schließlich galt Störtebeker als einzigartig willensstark – lief er doch anlässlich seiner Hinrichtung im Jahre 1401 in Hamburg vollständig ohne Kopf (!) noch an elf seiner 72 Gefährten vorbei. Die Elf rettete er so vor dem Scharfrichter – und ein solcher Teufelskerl hat sicher einen Riesenschatz vergraben. Schließlich hatte er nach seiner Festnahme dem Hamburger Senat angeboten, für seine Freilassung die komplette Stadtmauer der Hansestadt mit einer massiven Goldkette zu umwickeln. Die Senatoren aber blieben unbestechlich und die Goldkette liegt bisher im Verborgenem …

Trindade und die abscheulichen Krabben
Trindade heißt zu Deutsch „Insel der Dreifaltigkeit“. Die 10 Quadratmeter große brasilianische Vulkaninsel liegt etwa 1 150 Kilometer östlich von Vitória im Atlantischen Ozean. Ihre Topografie ist von zerklüftetem Gelände und verschiedenen aktiven vulkanischen Kratern und Lavadomen geprägt. Der englische Abenteurer Edward Frederick Knight bezeichnete die Insel Trindade 1889 als “einen der unheimlichsten und entmutigendsten Orte der Erde” wo er “abscheuliche” Landkrabben aufgefunden hatte. Den so „abscheulichen Ort“ hatte Mr. Knight allerdings nicht ohne Grund besucht: Er war im Besitz einer verheißungsvollen Schatzkarte der Insel Trindade, die voller mysteriöser topografischer Punkte wie The Ness, Ninepin oder Sugar Loaf war. Hiervon inspiriert rückte der Engländer mit Schaufeln, Bohrern und genug Männer an, um den sagenhaften Schatz in einer Schlucht zu bergen. Die Grabungen dauerten über ein viertel Jahr. Ergebnislos, sonnenverbrannt, halb verhungert und demotiviert wurde die Suche nach dem Schatz auf Trindade abgebrochen. Er wartet noch heute auf seinen möglichst gut konditionierten Finder …

– Liz –

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert