Am Südrand der Lüneburger Heide befindet sich eines der ältesten Erdölfelder in Deutschland. Bereits ab dem 17. Jahrhundert gewannen Wietzer Bauern hier Erdöl aus sog. Teerkuhlen und verkauften es als Schmier- und Heilmittel innerhalb der Region. In den Jahren 1858/59 brachte der Geologe Prof. Konrad Hunäus hier eine der weltweit ersten Erdölbohrungen nieder. Im Zuge der industriellen Erdölförderung ab 1899 wurden in Wietze über 2.000 Bohrungen getätigt. 1905 waren bereits über 30 internationale Erdölgesellschaften am Ort. Und in den Jahren 1920 bis 1963 gab es sogar ein Erdölbergwerk mit einem Streckennetz von zuletzt 95 Kilometer.
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Wietze einen Anteil von bis zu 80 % an der inländischen Förderung. Zu dieser Zeit war aus dem idyllischen Heidedorf längst ein Industriestandort geworden, mit allem was dazu gehört: Hunderte Fördertürme, eine Raffinerie, ein Verladebahnhof, mehrere Tanklager (darunter der mit 11000 Kubikmetern größte Öltank Europas), Beamtenvillen, eine Arbeitersiedlung etc.
Die Erdölförderung in Wietze wurde aus wirtschaftlichen Gründen schon vor über 50 Jahren eingestellt. Über deren Geschichte sowie die Entstehung, Erkundung und Erschließung von Erdöllagerstätten allgemein informiert jedoch seit 1970 das Deutsche Erdölmuseum am Schwarzen Weg. Dieses befindet sich auf einem fast zwei Hektar großen, parkähnlichen Freigelände – einem Teilstück des alten Ölfelds. Dort wurde bereits 1899 auf Erdöl gebohrt.
Aus der Frühzeit der Erdölgewinnung haben sich hier noch zahlreiche originale historische Fördereinrichtungen, darunter vier hölzerne Fördertürme (sog. Vierböcke) mit den zugehörigen Tiefpumpenantrieben, erhalten. Diese lassen sich sogar noch in Betrieb setzen.
Darüber hinaus präsentiert das Museum in seiner großen Freiluftausstellung verschiedene technikhistorische Anlagen und Fahrzeuge der Bohr- und Explorationsbranche aus den letzten 10 Jahren.